Großer Karpfen aus dem Vereinssee

Karpfenangeln: PB mit Ankündigung

Eines Abends rief mich ein Angelkamerad vom Verein an und meinte, ob wir einen kurzfristigen Ansitz in den frühen Morgenstunden beim Karpfenangeln wagen sollten. Da ich frei hatte, sagte ich kurzerhand zu. Ich packte also mein Karpfentackle und gegen 3 Uhr morgens fuhr ich zum Vereinssee.

Auf dem Parkplatz traf ich noch einen anderen Vereinskollegen und meinte zu ihm so wörtlich: „Mission 40-Pfund wird heute erledigt“!Ich lachte nur und meinte: „Na dann viel Spaß“. Ich merkte gleich, wie er mich belächelte. Zugegeben, ich habe den Mund schon recht voll genommen:-)

Am Platz angekommen bauten wir unsere Rod-Pods auf und beköderten die Ruten. Ich bestückte die eine Rute mit einer Snowmanmontage und warf sie aus. Dazu noch etwas Futter und es kehrte Ruhe ein am Platz. Jetzt hieß es warten.

Gegen 04.45 Uhr lief genau diese Rute ab. Das schönste am Karpfenangeln – Vollrun! Der Bissanzeiger ertönte und die Rolle kreischte. Fast wäre ich vor lauter Hektik noch ins Rod-Pod geflogen. Ich nahm die Rute auf und fing an zu drillen. Ich spürte einen starken Widerstand. Plötzlich ging nichts mehr, rein gar nichts mehr. Na klasse, der Karpfen hatte sich im dichten Kraut festgesetzt. Kurze Zeit später schlitze der Fisch dann auch aus.

Etwas bedrückt montierte ich den Köder neu und warf die Rute wieder aus. Komischer Weise traf ich die vorherige Stelle leider nicht mehr genau, weil mein Schlagschnurknoten den Wurf bremste. Ich dachte mir jedoch, jetzt lässte die Rute einfach so liegen.

Die nächsten Stunden erwiesen sich als recht übersichtlich. Es tat sich nichts.

Als ich gegen 09.30 Uhr eigentlich schon wieder zusammenpacken wollte, lief die Rute wieder ab. Vollrun! Als ich zum Pod kam, nahm der Fisch immer noch Schnur. Ich schätze an die 40-50 Meter. Ich begann zu drillen und bekam Kontakt zum Fisch. Der Karpfen zog aber wieder total ins Kraut. Ohje….nicht schon wieder. Er saß fest, fester ging es fast nicht mehr. Schnell und entschlossen drehte ich die Bremse der Rolle zu und wollte nun alles auf eine Karte setzen. Ich zog langsam aber kräftig. Die Rute bog sich komplett bis in den Blank. (2,75 lbs). Langsam merkte ich, wie ich Zentimeter für Zentimeter wieder Spiel bekam. Und siehe da, der Karpfen meldete sich noch durch harte und kräftige Schläge in der Rute. Er war frei…Gott sei Dank!

Nun ging die Post ab! Der Karpfen zog zunächst in die Seemitte, änderte jedoch kurzerhand wieder die Richtung zum dichten Kraut. Ich konnte und durfte ihm keine Schnur geben, sonst wäre es geschehen gewesen. Immer wieder merkte ich die heftige Gegenwehr und der Karpfen schwamm sehr verdächtig Richtung Ufer, wo sich ein großer Busch im Wasser befand. Dort schwamm er letztendlich drunter und wollte sich wohl wieder festsetzen. Dank meiner Schlagschnur konnte ich aber alles geben und musste keine Angst vor Schurbruch haben. Mein Angelkamerad stand schon mit dem Kescher bereit.

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Als der Karpfen das erste mal seine Flossen an der Oberfläche zeigte, traute ich meinen Augen nicht. Was für ein Wasserschwein. Jetzt war mir erst klar, was ich da an der Rute hatte. Kleine Versuche des Karpfens immer wieder aus dem Kescherbereich zu fliehen verliefen für ihn mehr oder weniger negativ. Schließlich konnte der Fisch gekeschert werden. Ab auf die Abhakmatte und erstmal durchschnaufen. Ein gigantischer Spiegler mit 41 Pfund und 93 cm. Einfach hammerhart, Mission 40 Pfund erfolgreich beendet! Mein persönlicher PB. Die Freude war unendlich groß! Danke noch fürs absolut profimäßige Keschern an Ingo.

Petri heil und nur die Dicken,

Emil

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